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Scheinheiligkeit beim Sündiger – wie Media Markt & Co das eigene Glashaus steinigen

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Die Metrogroup sieht sich mit Mitarbeitermobbing, Drohungen, Erpressungen und Schmiergeldaffären konfrontiert. Der neue Werbespot überspielt dies mit unhaltbaren BeschuldigungenDas war wohl eine Line zuviel für den Creative Director der aktuellen Werbekampagne des Media Markts. Der Spot rund um den Preis-Irrsinn in der Internetgemeinde verteufelt das Onlineshopping und propagiert die eigene Marke. Ein Spot der für Aufsehen sorgt und sich Moralität auf die Fahnen schreibt, die man bei Media Markt vergebens sucht. Oder sind intern angedrohte Gen-Tests und Schmiergeldaffären davon ausgenommen?

Nur die halbe Wahrheit

Grundsätzlich trifft der Werbspot sicherlich ein relevates Thema – durchaus lauert es im Internet vor fadenscheinigen Werbephrasen, psychologisch auf Absatz optimierten Webseiten, provisionsorientieren Pseudovergleichen und massenhaft gefälschten Kundenbewertungen. Dennoch scheint die Strategie, das Internet per sé zu verteufeln plump. Hier bleibt man dem Leitsatz treu, Werbung müsse auch den Dümmsten erreichen können. Dazu werden die Webshops der Metrogroup parallel auf neusten Stand gebracht. Die für Onlinemaßnahmen relevante Akzeptanz der Internetgemeinde ist hier wohl in Frage zu stellen.

Irrsinn auch intern

Während die aktuelle Werbekampagne auf allen Marketingkanälen zu bewundern ist, gehen andere Meldungen beinahe unter. Beispielweise Schmiergeldaffären, bei denen die Entscheider 3,5 Millionen Euro Zuverdienst erwirtschaften. Oder Berichte über Drohungen an die Presse, die mehr über wegen Toilettenverschmutzung angedrohte Gen-Tests bei allen männlichen Mitarbeitern erfahren hat. Als seien die Firmenklos die Quelle des Gestanks. Auch scheint es eine beliebte Praxis zu sein, gebrauchte Artikel als neu zu verkaufen. Weiterführend kaum verwunderlich, dass auch das altbekannte Thema Arbeitsrecht in der dritten Welt nicht so genau genommen wird. Selbst das im Werbespot aufgegriffene Argument der Problematik Datenschutz darf sich der Konzern selbst auf die Fahnen schreiben.

Übergreifende Verantwortung

Löblich bleibt: die Metrogroup bildet laut eigener Aussage pro Jahr 2.300 junge Menschen aus. Wieviele Kinder jedoch übernehmen pro Jahr Vokabeln und Phrasen aus den Werbeclaims des Konzerns? Liebe Kinder, Geiz ist nicht geil – ihr seid doch nicht blöd!

Bildmaterial: metrogroup.de


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